Ein Lulli wird gerühmt, Corelli lässt sich loben; nur Telemann ist übers Lob erhoben. So rühmt 1740 der Musikschriftsteller Johann Mattheson in seiner Ehrenpforte den berühmten Hamburger Musikdirektor, der während seines fast einjährigen Aufenthaltes in Paris Triumphe feiert, und zwar mit seinem perfekt im französischen Stil der Zeit vertonten 71. Psalm Deus judicium tuum, den er in den dortigen Concerts spirituels aufführt. 50 Jahre nach Lullys Tod wird dessen Miserere während Telemanns Paris-Besuch immer noch aufgeführt. Ludwig XIV hatte Lullys Ausprägung der französischen Musik gefördert, weil sie zur Tanzbegeisterung der Epoche beitrug. Für geraume Zeit gelten seine Werke als „die Musik“ und überall werden nun Suiten komponiert, die mit einer französischen Ouverturebeginnen – wie bei Bach.
Konzert mit Pause. Ende ca. 22:00 Uhr.