Amaya Fernández Pozuelo macht mit ihrem faszinierenden Cembalo-Spiel die Erzählungen und Bilder in den Werken Bachs und Scarlattis so lebendig wie ein Schauspieler, der mit sprachlicher und gestisch-mimischer Kunst Geschichten anschaulich vorträgt.
Dass Bachs Capriccio über die Abreise des geliebten Bruders eine Bildergeschichte ist, das deuten schon die Satzüberschriften an. So ist der Beginn eine Schmeichelung der Freunde, um denselben (den Bruder) von seiner Reise abzuhalten. Der 2. Satz Ist eine Vorstellung unterschiedlicher Casuum, die ihm in der Fremde könnten vorfallen, bald gibt es ein allgemeines Lamento der Freunde und schließlich kommen allhier die Freunde, weil sie doch sehen, dass es anders nicht sein kann, und nehmen Abschied. Am Ende „ertönt“ dann ein Posthorn, das die Abreise in der Postkutsche Wirklichkeit werden lässt. Amaya Fernández Pozuelo gibt Scarlattis und Bachs kuriose Geschichten unterhaltsam-anschaulich zum Besten.
Studiert hat die spanische Cembalistin und Pianistin in Madrid und Mailand, wo sie derzeit an der Civica Scuolo di Musica Claudio Abbado unterrichtet.
Konzert mit Pause. Ende ca. 22:00 Uhr.